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Rätschen - Krach als närrisches Lebenselixier
Peter Haller Weit über 200 dieser Geräte hat Schirmeister mittlerweile hergestellt, die ersten beiden anno 1955, als er die heute nicht mehr wegzudenkende Sipplinger Fasnachtsfigur, den "Trube-Kriese-Rätscher", zusammen mit Fridolin Raff, einer weiteren Fasnachtslegende aus Sipplingen, kreierte, und auch heute kommen jährlich noch etwa 10 neue Rätschen hinzu; das Stück in Normalgröße ist für DM 60 - 80 zu haben. Einige seiner lärmenden "Lieblinge" hat er immer zu Hause, sowohl große als auch kleine. Die größte wiegt gut an die fünf Kilogramm, ist etwa einen halben Meter lang. Kleinere werden von den Kindern benutzt, und das besonders gerne und lange, wie Schirmeister zu berichten weiß: "Etz höret e mol uff", müsse man ihnen immer wieder sagen, denn eigentlich seien die Rätschen für die Fasnet auf der Straße geschaffen und weniger für das heimische Wohnzimmer. 19. Jahrhundert von seinem Großvater hergestellt worden. Zu ihrer Herstellung benutzt der Narrenvater in erster Linie das Hartholz heimischer Bäume wie Kirsche, Birne, Zwetschge, Ahorn oder Eiche, welches zunächst gelagert und getrocknet werden muß. Dann geht er in seiner eigenen Werkstatt daran, die unterschiedlichen Teile anzufertigen: Seitenplatten und Zahnräder; Griff, Kopf und Federn sowie Verbindungsbolzen und Holznägel. Handwerkliches Geschick und ein gutes Auge sind schon nötig, um exakt zu drechseln, zu hobeln und zu schleifen. Schirmeister: "Die Teile dürfen nicht verwechselt werden, die Löcher müssen haargenau gebohrt werden, damit die Bolzen auch durchgehen." Die Lautstärke der Rätsche wird mittels der Federstärke reguliert: je stärker, desto schwerer läßt sich später die Rätsche drehen und desto größer ist der erzeugte Lärm. Wenn alles paßt und zusammengefügt ist, ist noch eine Behandlung mit Lack erforderlich, um Schmutz abzuweisen. Fertig! (Quelle: "Südkurier" vom 18.2.1998; aktualisiert durch den "Narrenspiegel" aufgrund eines Gesprächs mit Franz Schirmeister, 2/2001) |
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